Archiv des Autors: Johannes Schmidt

Automatisches Update für einen Debian Server

In der Windows Welt ist es ganz normal, dass man nach der Installation gefragt wird, ob sich das System selbst mit (Sicherheits-) Updates versorgen soll. Auf einem Debian System ist dies etwas anderst und bedarf einer kurzen Konfiguration. Ich empfehle für diesen Zweck die Installation des Tools „unattended-upgrades“:

# apt-get install unattended-upgrades

Die Grundkonfiguration ist an sich schon nicht schlecht, da ich jedoch gerne weiß was auf meinem System passiert lasse ich mir die logs der updates zuschicken. Dies erreicht man durch die Anpassung der Zeile:

Unattended-Upgrade::Mail "root";

In der Konfigurationsdatei

#/etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades

Zum aktivieren der automatischen Updates führt man nun noch folgenden Befehl aus:

# dpkg-reconfigure -plow unattended-upgrades

oder legt alternativ die Datei

#/etc/apt/apt.conf.d/02periodic

mit folgendem Inhalt von Hand an:

// Enable the update/upgrade script (0=disable)
APT::Periodic::Enable "1";

// Do "apt-get update" automatically every n-days (0=disable)
APT::Periodic::Update-Package-Lists "1";

// Do "apt-get upgrade --download-only" every n-days (0=disable)
APT::Periodic::Download-Upgradeable-Packages "1";

// Run the "unattended-upgrade" security upgrade script
// every n-days (0=disabled)
// Requires the package "unattended-upgrades" and will write
// a log in /var/log/unattended-upgrades
APT::Periodic::Unattended-Upgrade "1";

// Do "apt-get autoclean" every n-days (0=disable)
APT::Periodic::AutocleanInterval "7";

Das war es auch schon – nun sollten die Sicherheitsupdates automatisch auf dem System eingespielt werden und entsprechende Benachrichtungen zu root gesendet werden.

HomeMatic CCU2 in Betrieb nehmen

Nachdem ich meine ersten Schritte der HomeAutomation mit einer auf einem Raspberry PI basierten FHEM gegangen bin, dabei aber durchweg auf HomeMatic Komponenten gesetzt habe, wollte ich nun auch die Steuerzentrale die direkt von HomeMatic angeboten wird testen.

Inbetriebnahme

Der Aufbau und der erste Start des Gerätes ist recht einfach wenn man sich etwas mit IT auskennt und nicht versucht sich an die Anleitung zu halten. Darin steht nämlich z. B. dass man die Webseite der Steuerzentrale im lokalen Netz über http://homematic-ccu2 erreichen kann – was natürlich in jedem normalen Netz nicht funktionieren wird. Im Gegenteil findige Werbetreibende haben die URL mit .com erweitert registriert und genau dort landet man mit gängigen Browsern auch da diese von einem Tippfehler ausgehen.

Nachdem man es also hinbekommen hat die IP Adresse des neuen Gerätes entweder über den eigenen Router oder die HomeMatic Windows Software herauszufinden, wird man von der Software begrüßt und gebeten ein Update durchzuführen (sehr sinnvoll). Die Startseite in welche man danach geleitet wird ist sehr übersichtlich und man findet sich recht schnell darauf zurecht.

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Sicherheitsschlüssel ändern

Die wichtigen Dinge zuerst ;-). Über den Button Einstellungen –> Systemsteuerung erreicht man das Menü mit den wesentlichen Einstellungsmöglichkeiten der Software. Unter dem Punkt Sicherheit hat man hier auch die Möglichkeit den verwendeten AES Schlüssel von dem sonst verwendeten Standard (identisch auf allen Geräten und daher nicht empfehlenswert) abzuändern. Den neuen Schlüssel sollte man auf jeden fall an einem oder besser mehreren sicheren Orten aufbewahren! Man kann in dieser Maske zudem den SSH Server aktivieren und ein Backup erstellen (empfehlenswert nachdem man den Sicherheitsschlüssel geändert hat).

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Zeitserver Ändern

Im Standard verwendet die CCU2 einen Zeitserver von Homematic. Da man damit für den Hersteller transparent macht, dass man seine Produkte verwendet etc. stelle ich diese Einstellung auf einen allgemeinen ntp server um. In der Systemsteuerung klickt man hierfür auf Zeit-/ Positionseinstellung und ändern den Wert des Zeitservers wie in meinem Beispiel ab:

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CCU – Firewall

Die Adressbereiche die für den eingeschränkten Zugriff verwendet werden, werde nicht mit den vom DHCP Server erhaltenen Daten abgeglichen. Ich habe bei mir ein 10er Netz und die Freigaben waren für ein 192er class B eingerichtet. Man sollte diese Einstellungen somit auf sein eigenes Netz anpassen und speichern. Erreichen kann man diese über den Menüpunkt Firewall konfigurieren ebenfalls in der Systemsteuerung.

Allgemeine Einstellungen

Wer mit der CCU2 auch mit dem Preis pro kWh Strom oder Gas rechnen möchte, kann die dafür derzeit relevanten Kosten unter Allgemeine Einstellungen hinterlegen. Das ist ggf. hilfreich wenn man z. B. mit Hilfe der Schaltsteckdosen den Stromverbrauch des Trockners oder des Kühlschranks ermitteln möchte.

Gerät anlernen

Die Anlage wird natürlich erst durch die Angeschlossenen Geräte nützlich. Daher klicken wir im rechten oberen Eck auf den Button Geräte anlernen. Daraufhin öffnet sich folgendes Fenster und der Lernmodus ist für 60 Sekunden aktiv. Innerhalb dieser Zeit sollte man auf dem anzulernenden Gerät ebenfalls den entsprechenden Knopf betätigen. Für jedes erfolgreich angelernte Gerät sollte der Zähler unter Posteingang am Ende der 60 Sekunden entsprechend erhöht werden.

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Klicken Sie auf den Posteingang und prüfen Sie ob alle gewünschten Geräte aufgeführt sind. Handelt es sich bei dem Gerät um einen Tausch eines bestehenden Gerätes, so können Sie dies über die Aktion im System hinterlegen. Um das Gerät verwenden zu können, müssen Sie den Button Fertig betätigen. Sie können auch bereits in dieser Ansicht anfangen ihre Geräte in Gruppen zusammen zu fassen z. B. Kinderzimmer.

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MySQL Server Absichern

Oft gewünscht – bei MySQL vorhanden: Das mach mich sicher Skript! Um einen MySQL server im ersten Schritt abzusichern gibt man als root folgenden Befehl ein:

mysql_secure_installation

Danach folgen eine Handvoll Fragen die natürlich mit dem MySQL-root-Benutzer anfangen:

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Hat man die Fragen alle richtig beantwortet, so sind die Testdaten und Zugänge aus dem System entfernt, der root Benutzer abgesichert und die entsprechenden Privilegien richtig gesetzt. Zusätzlich empfehle ich den Datenbankport nicht auf der Firewall freizuschalten damit ganz sicher keiner von außen auf das System kommt. Wie man das mit Hilfe von iptables macht erkläre ich hier.

Debian Webserver – Einstellungen für die Mailzustellung (MTA)

Ein Webserver soll in aller Regel auch die Fähigkeit besitzen eMails zu senden. Ich bin ein großer Freund davon diese Systeme zu trennen und auf den Webservern den MTA (in unserem Fall exim4) so einzustellen, dass er ausgehende Mails an einen dedizierten Webserver (Smarthost) zum Versand weiter gibt. Auf diesem Weg umgeht man zum einen die Komplexität der umfänglichen Konfiguration eines Mailserver und zum anderen muss man sich nicht mit Problemen wie SPAM-listen etc. herumschlagen. Auf unserem System starten wir die Konfiguration wie folgt (vorausgesetzt exim4 ist schon installiert – sonst muss man dies mit apt-get install exim4 noch erledigen):

# dpkg-reconfigure exim4-config

snaghtmla8d3bfd_thumb-3529410image_thumb-8963574 image_thumb1-6102488 image_thumb2-6537613 image_thumb3-9008829 image_thumb4-3665243 image_thumb5-5593448 image_thumb6-5017933

Nach der Grundkonfiguration von exim müssen wir noch die Zugangsdaten für unseren Smarthost hinterlegen (heute sollte es keinen offenen Mailserver mehr geben – und wenn steht er mit Sicherheit auf allen SPAM listen und sollte nicht verwendet werden). Hierzu fügen wir in der Konfigurationsdatei /etc/exim4/passwd.client unsere Zugangsdaten ein:

# vi /etc/exim4/passwd.client
target.mail.server.example:login:password

Da mein Mailserverprovider noch immer auf SSL (Port 465) setzt und noch kein STARTSSL (Port 587) anbietet, muss ich EXIM noch beibringen sich auch entsprechend mit dem Server zu verbinden. Dies erledigt man in der Konfigurationsdatei /etc/exim4/exim4-conf-template. Dort sucht man nach dem String (der Doppelpunkt am Ende ist wichtig):

remote_smtp_smarthost:

und fügt danach folgendes ein:

protocol=smtps

snaghtmlac113d7_thumb-8988544

Mails an den Root Benutzer weiterleiten

Es gibt diverse Services (z. B. cron) welche Nachrichten an den root-Benutzer des Systems schicken. Um diese Nachrichten in angemessener Zeit verarbeiten zu können ist es ratsam diese an eine Mailadresse weiterzuleiten

# vi /etc/aliases

in diese Datei fügt man die Zeile:

root:whatever@fragmichnicht.de

ein und lässt danach die Aliase neu erstellen

# newaliases

Nun sollten die Maileinstellungen des Server vollständig funktionsfähig sein und ausgehende Mails (z. B. von einem Blog-System oder cron) an die dafür vorgesehenen Adressen versendet werden.

Kernel für einen Webserver härten

Die Standards der meisten Debian Vorlagen von Hostern enthalten oft schon einige Verbesserungen der Sicherheitseinstellungen. Es schadet aber nicht diese zu prüfen und ggf. zu justieren. Der einfachste Weg besteht dabei darin eine Kopie der Konfigurationsdatei sysctl.conf zu erstellen und dort die eigenen Einstellungen zu hinterlegen (so behält man immer die Standards und bekommt keine Probleme bei Systemupdates):

# cp /etc/sysctl.conf /etc/sysctl.d/local.conf

In der kopierten Datei sollten folgende Werte (fett) angepasst bzw. auskommentiert werden. Die Beschreibungen über den Werten selbst sind recht aussagekräftig. Ich verzichte jetzt mal dies alles zu wiederholen:

#
# /etc/sysctl.conf - Configuration file for setting system variables
# See /etc/sysctl.d/ for additional system variables.
# See sysctl.conf (5) for information.
#
#kernel.domainname = example.com

# Uncomment the following to stop low-level messages on console
#kernel.printk = 3 4 1 3

##############################################################3
# Functions previously found in netbase
#

# Uncomment the next two lines to enable Spoof protection (reverse-path filter)
# Turn on Source Address Verification in all interfaces to
# prevent some spoofing attacks
net.ipv4.conf.default.rp_filter=1
net.ipv4.conf.all.rp_filter=1 

# Uncomment the next line to enable TCP/IP SYN cookies
# See http://lwn.net/Articles/277146/
# Note: This may impact IPv6 TCP sessions too
net.ipv4.tcp_syncookies=1

# Uncomment the next line to enable packet forwarding for IPv4
#net.ipv4.ip_forward=1

# Uncomment the next line to enable packet forwarding for IPv6
#  Enabling this option disables Stateless Address Autoconfiguration
#  based on Router Advertisements for this host
#net.ipv6.conf.all.forwarding=1

###################################################################
# Additional settings - these settings can improve the network
# security of the host and prevent against some network attacks
# including spoofing attacks and man in the middle attacks through
# redirection. Some network environments, however, require that these
# settings are disabled so review and enable them as needed.
#
# Do not accept ICMP redirects (prevent MITM attacks)
net.ipv4.conf.all.accept_redirects = 0
net.ipv6.conf.all.accept_redirects = 0
# _or_
# Accept ICMP redirects only for gateways listed in our default
# gateway list (enabled by default)
# net.ipv4.conf.all.secure_redirects = 1
#
# Do not send ICMP redirects (we are not a router)
net.ipv4.conf.all.send_redirects = 0
#
# Do not accept IP source route packets (we are not a router)
net.ipv4.conf.all.accept_source_route = 0
net.ipv6.conf.all.accept_source_route = 0
#
# Log Martian Packets
#net.ipv4.conf.all.log_martians = 1
#